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Jan.
Vor einem halben Jahrhundert verstarb Mascha Kaléko (1907–1975), deren poetisches Schaffen bis heute eine bedrückende Aktualität aufweist. Die letzte Lektüre Kalékos soll sich auf die Biografie von David Bronsen über Joseph Roth bezogen haben. Dieser österreichische Schriftsteller, ebenfalls in Galizien geboren, ließ ebenfalls seine ostjüdische Herkunft im Unklaren. Jutta Rosenkranz erläutert in ihrer 2007 publizierten Biografie über Kaléko, dass deren Stimme kurz vor ihrem Tod als „erschütternd winzig“ beschrieben wurde. Diese charakteristische Beschreibung hinterlässt einen verstörenden Eindruck, insbesondere für jene, die durch alte Tonaufnahmen mit Kalékos Rezitationen ihrer Gedichte vertraut sind. Kalékos Stimme war stets zart und ausgesprochen jugendlich. Ihr…