NS-Vergangenheit

Das Leben geht weiter. Flucht und Exil von Eberswalder Juden

Das Leben geht weiter. Flucht und Exil von Eberswalder Juden

© Foto Barbara Tsur Vor 1933 lebten rund 500 Juden in der Stadt Eberswalde. Sie waren Kaufleute, Ärzte, Rechtsanwälte, Hausfrauen, Schülerinnen und Schüler. Ihr Alltag unterschied sich nicht von dem der nichtjüdischen Bevölkerung. Man arbeitete, engagierte sich in der Stadtpolitik, ging ins Konzert, unterhielt sich mit den Nachbarn, spielte mit den anderen Kindern auf der Straße. Mit der Machtübergabe Hindenburgs an die Nationalsozialisten ändert sich dieses schlagartig. Juden waren nun der Verfolgung und Vernichtung ausgesetzt. Weniger als ein Drittel der Eberswalder Juden konnten ihr Leben durch die Flucht retten. Barbara Tsur aus Tel Aviv berichtet über die Flucht ihrer Mutter,…
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Ardelt-Werke

Ardelt-Werke

Im Jahr 1902 begann am Alsen-Platz ein kleines Büro für technische Industriearbeit unter der Leitung von Ing. Robert Ardelt († 3.11.1925 in Eberswalde) seine Tätigkeit und entwickelte sich bis zum II. Weltkrieg zu einem Unternehmen mit 8000 Mitarbeitern. Die Firma Robert Ardelt & Söhne wurde von Robert Ardelt und seinen Söhnen Max, Paul, Robert Dr. (ab 1911) und Rudolf (ab 1919) betrieben. 1904 wurde eine Maschinenfabrik in der Eisenbahnstraße 38 eröffnet und ab 1911 begann der Ausbau des Betriebs auf dem heutigen Gelände an der Heegermühler Straße Boldtstraße. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 begann die Zusammenarbeit der…
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Biografien jüdischer Bürger Eberswaldes

Biografien jüdischer Bürger Eberswaldes

Diese Sammlung von Biografien erinnert an die in Eberswalde und Umgebung lebenden Jüdinnen und Juden, informiert über ihre Geschichte und ihre Bedeutung in unserer Gesellschaft. Die Biografien geben aber auch Auskunft über das schreckliche Leid, das diesen Bürgern in der NS-Zeit widerfahren ist- Terror, Vertreibung und Ermordung. Die Biografien ermöglichen nicht nur das namentliche Gedenken an die Opfer der Shoah, sondern bieten auch die Möglichkeit der umfassenden Information zu Lebensläufen, Hintergründen und historischen Zusammenhängen. Diese Sammlung von Biografien ist zugleich auch ein beredtes Zeugnis gelebter Erinnerungskultur. Mitten im Leben und ihrer Zeit voraus -  Jüdinnen und Juden standen im ausgehenden 19.…
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Sterilisation und Ermordung

Sterilisation und Ermordung

In der NS-Zeit war die renomierte Landesanstalt, auf deren Gelände sich heute die Gropius-Klinik für Neurologie und Psychiatrie befindet, maßgeblich an Sterilisationen und den Massenvernichtungen im Rahmen der sogenannten T-4-Aktion beteiligt. Mit Dr. Gallus, der am 6. Februar 1934 in den Ruhestand versetzt wurde und seinem Nachfolger Dr. Benno Otto, dem Direktor der Landesfrauenklinik Berlin-Neukölln, begann gewissermaßen eine Übergangszeit im Amt der Leitung der Landesanstalt Eberswalde. Schon im Sommer 1934 signalisierte Dr. Otto eine Überbelastung, die wohl auch mit den jetzt in seiner Klinik vorzunehmenden Sterilisierungen zu tun hatte. Immer häufiger war sein Stellvertreter Baumann gefragt. Da er aber immer…
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Terror, Vertreibung und Vernichtung

Terror, Vertreibung und Vernichtung

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begannen die planmäßige Entrechtung und Verfolgung der Juden in Deutschland, die oft in Vertreibung und physischer Vernichtung endete. Um der Bedrohung zu entgehen, emigrierten bis Mitte der 1930er Jahre auch Eberswalder Juden. Viele von ihnen gingen zunächst nach Berlin, nicht nur weil ihnen das Leben in der Kleinstadt unerträglich wurde, sondern auch in der Hoffnung, dort in einer größeren Gemeinschaft besser geschützt zu sein. Gab es im Jahr 1930 noch 87 stimmfähige Mitglieder der Eberswalder Synagogengemeinde, so erschienen am 22. März 1938 nur noch 18 Personen zur Gemeindewahl. Vom ersten Boykott zu den Nürnberger GesetzenImmer…
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