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Niemals Vergessen

Niemals Vergessen

Seit vielen Jahren setzen sich engagierte Bürger aus Eberswalde ehrenamtlich für die Erinnerung an die jüdische Vergangenheit der Stadt ein. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts lebten zehntausende jüdische Menschen in Brandenburg, aber die Deportationen der Nazis veränderten dies drastisch. Das jüdische Leben verschwand, und in vielen Orten ist die Erinnerung daran bis heute weitgehend verblasst. Die Initiative Spuren des Jüdischen Lebens in Eberswalde hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Vergangenheit lebendig zu halten und gegen das Vergessen anzukämpfen. וְעַל הַמֵּת שֶׁיִּשְׁתַּכֵּחַ מִן הַלֵּב Der ist tot, der vom Herzen vergessen wird Talmud Pessachim, 54b:3   Es begann…
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Jüdische Kulturtage 2025 in Berlin

Jüdische Kulturtage 2025 in Berlin

13.11.2025 bis 23.11.2025 | Verschiedene Orte Tickets hier Mit dem bevorstehenden Beginn der Jüdischen Kulturtage lässt sich ein merklicher Stimmungswandel in der Stadt wahrnehmen. Berlin präsentiert sich in dieser Zeit noch lebendiger, fröhlicher und dynamischer. Jährlich zieht das Ereignis Tausende von Besucherinnen und Besuchern an, die die Gelegenheit nutzen, an zahlreichen Konzerten, literarischen Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Ausstellungen teilzunehmen, um das jüdische Leben in Berlin und darüber hinaus kennenzulernen. Die Jüdischen Kulturtage Berlin im Überblick Das Erleben ist vielfältig, facettenreich und stets anregend. Bei den Jüdischen Kulturtagen in Berlin gibt es an ausgewählten Veranstaltungsorten eine breite Palette von Programmpunkten zu entdecken,…
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Stolpersteinverlegung in Niederfinow

Stolpersteinverlegung in Niederfinow

Im Landesarchiv erweckte die fälschlich abgelegte Akte von Isidor Samter das Interesse des Oderberger Historikers Matthias Bietz.Dieser gab das Ergebnis seiner Recherchen an die Stolperstein-Gruppe um Haidy Damm in Niederfinow weiter.Die Gruppe befragte Zeitzeugen und forschte weiter in Archiven. So wurde nach und nach die Familiengeschichte der Familie Samter/Blumenreich rekonstruiert.Zur Erinnerung an die Familie wurden am Montag, den 22.09.25 6 Stolpersteine vom Künstler Gunter Demmig in Rahmen einer feierlichen Veranstaltung verlegt.Bereits am Sonntagabend fand zuvor in der Kirche von Niederfinow eine Gedenkveranstaltung für die Familie Samter/Blumenreich statt, in der aus dem Leben der Familie berichtet wurde. https://al-tishkach.de/wp-content/uploads/2025/09/Stolpersteinverlegung-Niederfinow-edit.mp4
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Zunehmende Besorgnis über antisemitische Vorfälle im Jahr 2024

Zunehmende Besorgnis über antisemitische Vorfälle im Jahr 2024

Berlin (4. Juni 2024): Der heute veröffentlichte Jahresbericht des Bundesverbands RIAS dokumentiert für das Jahr 2024 insgesamt 8.627 antisemitische Vorfälle, was einem Anstieg von 77 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Erstmals werden auch die langfristigen Auswirkungen der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 in diesem Bericht erörtert. Die Analyse verdeutlicht, dass sich die Situation für Jüdinnen und Juden in Deutschland weiter verschärft hat. Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen Die vorliegenden Daten zeigen, dass antisemitische Vorfälle alle Lebensbereiche betreffen. Beispielsweise wurde in Leipzig eine Frau, die Hebräisch sprach, auf offener Straße antisemitisch beleidigt und sexualisiert bedroht. In Hamburg wurden Hakenkreuze an die…
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Claude Lanzmann. Die Auf­zeichnungen

Claude Lanzmann. Die Auf­zeichnungen

Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin Zum 100. Geburtstag von Claude Lanz­mann (1925–2018) – dem heraus­ragenden französischen Journalisten, Filme­macher und Chronisten der Shoah – präsentiert das Jüdische Museum Berlin eine Ausstellung, die Geschichte hörbar macht. Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv zu Lanz­manns welt­berühmtem Dokumentar­film Shoah (1985) öffentlich zugänglich.Shoah ist nicht nur ein Meilen­stein der Film­geschichte – es ist ein ein­dring­liches, un­ver­zicht­bares Zeugnis von der Schoa. Das Lanz­mann-Audio-Archiv gewährt einen tiefen Ein­blick in Lanz­manns Arbeits­weise und die Ent­stehung seines epochalen Werks. Die einzig­artigen Tondokumente stehen im Zentrum der auditiv erkund­baren Ausstellung und werden ergänzt durch Objekte, Dokumente und Film­­aufnahmen. Wann 28.…
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Pflege und Erinnerung: Friedhofsaktion auf dem Alten Jüdischen Friedhof Eberswalde

Pflege und Erinnerung: Friedhofsaktion auf dem Alten Jüdischen Friedhof Eberswalde

Am 29. und 30. Mai 2025 verwandelte sich der Alte Jüdische Friedhof in Eberswalde in einen Ort gelebter Erinnerung. Bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz in Kooperation mit dem Verein „Niemand wird vergessen e.V.“ legten wir, unterstützt durch freiwillige Helferinnen und Helfer, buchstäblich verborgene Geschichte frei. Meterweise Efeu wurde entfernt, überwucherte Flächen freigeschnitten, und dabei wurden zahlreiche Grabsteine und Fragmente zutage gefördert, die teils seit Jahrzehnten im Verborgenen lagen. Insgesamt konnten bislang 131 Grabsteine dokumentiert werden. 19 davon sind derzeit noch nicht eindeutig zugeordnet – ein Auftrag für die weitere historische Recherche. Besonders bemerkenswert ist, dass durch die Sicherung zahlreicher Fragmente bereits…
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Zentralrat der Juden für Hilfslieferungen nach Gaza

Zentralrat der Juden für Hilfslieferungen nach Gaza

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die israelische Regierung mit Nachdruck aufgefordert, sofort Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen. Das Kabinett von Ministerpräsident Netanjahu muss endlich akzeptieren, dass es auch eine Verantwortung für die Zivilbevölkerung in Gaza hat. Das schließt selbstverständlich auch die Genehmigung zur Lieferung von Hilfsgütern ein, wie Zentralratspräsident Schuster dem "Tagesspiegel" in Berlin klar und deutlich mitteilte.Er betonte, es sei klar, dass der Kampf gegen die Hamas für die Sicherheit Israels unabdinglich sei. Diese Sicherheit liegt dem Zentralrat am Herzen, sagte Schuster. Der Krieg muss ein Ende finden. Die Freilassung der Geiseln ist laut dem Zentralratspräsidenten der…
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Ein Tag für die Erinnerung und für den Mut: Jom HaScho’ah

Ein Tag für die Erinnerung und für den Mut: Jom HaScho’ah

Der 27. Nissan, der im Jahr 2025 dem 25. April entspricht, ist ein bedeutendes Datum im jüdischen Kalender und stellt einen zentralen Gedenktag in Israel sowie in jüdischen Gemeinden weltweit dar. Jom HaSikaron laScho’a we-laGwura, übersetzt „Tag des Gedenkens an die Scho’ah und den Heldenmut“, vereint in seinem offiziellen Titel sowohl das Element des Gedenkens an die sechs Millionen während der Sho'ah ermordeten Jüdinnen und Juden als auch die Würdigung des Widerstands, der in dieser dunklen Zeit geleistet wurde. Die Dualität von Trauer und Heldentum Der offizielle Name dieses Gedenktages hebt die Dualität hervor, die im kollektiven Gedächtnis des jüdischen…
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Ellen Auerbach und Lea Grundig – Zwei Künstlerinnen in Palästina

Ellen Auerbach und Lea Grundig – Zwei Künstlerinnen in Palästina

Am Sonntag, den 27. April 2025, dem letzten Tag der Ausstellung „Ellen Auerbach und Lea Grundig – Zwei Künstlerinnen in Palästina“, laden wir herzlich zur Finissage von 11.30 Uhr bis 17.00 Uhr ein. Die Veranstaltung findet in der Ausstellung im Museum Eberswalde, Steinstraße 3, statt. Der Eintritt ist frei. 10.00 Uhr Öffnung Museum 11.45 Uhr: Vortrag Dr. Rosa von der Schulenburg „Ellen Auerbach in Palästina“ 12.45 Uhr: Film „Ellen Auerbach“, 60 Minuten 13.45 Uhr: Gespräch Dr. Rosa von der Schulenburg mit den Filmemachern Antonia Lerch und Benno Trautmann 14.00 Uhr: Führung Dr. Eckhart Gillen, Kurator der Ausstellung ab 14.00 Uhr:…
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Raubkunst in Bayrischen Museen

Raubkunst in Bayrischen Museen

Otto Dix Porträt des Kunsthändlers Alfred Flechtheim 1926 Die jüngsten Enthüllungen der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) werfen erhebliche Fragen zur Transparenz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen auf. Laut dem ursprünglichen Bericht hat eine umfangreiche Analyse der internen Datenbank „MuseumPlus“ ergeben, dass die Nachfahren jüdischer Kunstbesitzer, deren Werke während der Zeit des Nationalsozialismus entzogen wurden, in zahlreichen Fällen nicht über die Provenienz ihrer geraubten Kunstwerke informiert wurden. Die SZ erhielt Zugang zu einem 900-seitigen Auszug aus dieser Datenbank, der Berichte zu nahezu 200 Kunstwerken umfasst, die als „rot“ klassifiziert sind. Diese Kennzeichnung deutet darauf hin, dass es sich mit Sicherheit oder hoher Wahrscheinlichkeit um…
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Das Leben geht weiter. Flucht und Exil von Eberswalder Juden

Das Leben geht weiter. Flucht und Exil von Eberswalder Juden

© Foto Barbara Tsur Vor 1933 lebten rund 500 Juden in der Stadt Eberswalde. Sie waren Kaufleute, Ärzte, Rechtsanwälte, Hausfrauen, Schülerinnen und Schüler. Ihr Alltag unterschied sich nicht von dem der nichtjüdischen Bevölkerung. Man arbeitete, engagierte sich in der Stadtpolitik, ging ins Konzert, unterhielt sich mit den Nachbarn, spielte mit den anderen Kindern auf der Straße. Mit der Machtübergabe Hindenburgs an die Nationalsozialisten ändert sich dieses schlagartig. Juden waren nun der Verfolgung und Vernichtung ausgesetzt. Weniger als ein Drittel der Eberswalder Juden konnten ihr Leben durch die Flucht retten. Barbara Tsur aus Tel Aviv berichtet über die Flucht ihrer Mutter,…
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