Antisemitismus

Zunehmende Besorgnis über antisemitische Vorfälle im Jahr 2024

Zunehmende Besorgnis über antisemitische Vorfälle im Jahr 2024

Berlin (4. Juni 2024): Der heute veröffentlichte Jahresbericht des Bundesverbands RIAS dokumentiert für das Jahr 2024 insgesamt 8.627 antisemitische Vorfälle, was einem Anstieg von 77 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Erstmals werden auch die langfristigen Auswirkungen der Ereignisse vom 7. Oktober 2023 in diesem Bericht erörtert. Die Analyse verdeutlicht, dass sich die Situation für Jüdinnen und Juden in Deutschland weiter verschärft hat. Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen Die vorliegenden Daten zeigen, dass antisemitische Vorfälle alle Lebensbereiche betreffen. Beispielsweise wurde in Leipzig eine Frau, die Hebräisch sprach, auf offener Straße antisemitisch beleidigt und sexualisiert bedroht. In Hamburg wurden Hakenkreuze an die…
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Resolution gegen Antisemitismus an Universitäten

Resolution gegen Antisemitismus an Universitäten

  Der Bundestag hat sich mit einer Resolution mehrheitlich gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb positioniert. SPD, Union, AfD, Grüne und FDP stimmten dem zu, das BSW stimmte dagegen; die Linke enthielt sich. Die Resolution sieht Sanktionen für antisemitisches Verhalten in Bildungseinrichtungen vor. Hierzu zählen die konsequente Anwendung des Hausrechts, der temporäre Ausschluss vom Unterricht oder Studium und erforderlichenfalls auch eine Exmatrikulation. Zudem fordert mehr Unterstützung und Weiterbildung für Lehrkräfte. Schülerinnen und Schüler sollen sich demnach mehr mit jüdischem Leben auseinandersetzen und wenigstens einmal in ihrer Schullaufbahn eine Gedenkstätte besuchen. Zudem soll für mehr Sicherheit von Jüdinnen und Juden an Hochschulen gesorgt werden. Auch…
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Israel-Boykott jetzt auch auf Frankfurter Buchmesse

Israel-Boykott jetzt auch auf Frankfurter Buchmesse

Das Auswärtige Amt hat die Aufstellung eines deutsch-israelischen Standes auf der Frankfurter Buchmesse abgelehnt. Diese Entscheidung ist ein besorgniserregendes Zeichen für den Stellenwert deutsch-israelischer Beziehungen für Außenministerin Annalena Baerbock. Diese Entscheidung wurde mit dem Verweis auf „den Vorbehalt der vorläufigen Haushaltsführung“ begründet. Die marginalen Kosten für einen Stand auf der Buchmesse deuten darauf, dass tiefere, weniger offenkundige Gründe für diese undiplomatische Entscheidung vorliegen. In einer Zeit, in der ein so genannter „stiller“ Boykott gegen Israel an Einfluss gewinnt, wirft diese Entscheidung Fragen zur Solidarität mit israelischen Autorinnen und Autoren auf. Es stellt sich die Frage, ob Außenministerin Baerbock Israel mittlerweile…
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AFD- ein Garant jüdischen Lebens in Deutschland?

AFD- ein Garant jüdischen Lebens in Deutschland?

Die AfD präsentiert sich nach außen gern als Verteidigerin des jüdischen Lebens. In Wirklichkeit untergraben die gefährlichen Positionen der AFD fortwährend das jüdische Leben in unserem Land. Die Rhetorik der Partei, die eindeutig auf eine Distanzierung der Verantwortung für rechtsradikalen Antisemitismus abzielt und stattdessen Muslime und Linke als Hauptbedrohung identifiziert, ist eine bewusste Verharmlosung eines ernsthaften gesellschaftlichen Problems. Die Parteigeschichte der AFD liefert dafür beredte Beispiele. So der Fall des ehemaligen Abgeordneten Wolfgang Gedeon, dessen antisemitische Verschwörungstheorien von der AfD lange Zeit geduldet wurde. Der nachträgliche Ausschluss Gedeons aus der Partei reicht hier nicht aus, wenn sich die AFD nicht…
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Antisemitismus als Markenzeichen Berliner Universitäten?

Antisemitismus als Markenzeichen Berliner Universitäten?

Die Häufung antisemitischer Vorfälle an der Technischen Universität Berlin (TU) und der Freien Universität Berlin (FU) wirft bedeutsame Fragen zur historischen Verantwortung und gegenwärtigen Haltung deutscher Hochschulen auf.Aktuelle EntwicklungenDie Einrichtung des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU, das ursprünglich dem Ziel dient, antisemitische Strukturen zu erforschen, steht in der kritischen Betrachtung. Die Verschiebung des thematischen Schwerpunkts hin zur Islamfeindlichkeit, wie im Zusammenhang mit der Kooperation mit der Islamic Human Rights Commission (IHRC), wirft Fragen zur inhaltlichen Fokussierung und der Ernsthaftigkeit des Engagements gegen Antisemitismus auf. Das IHRC, das in seiner Agenda eine offen kritische Haltung gegenüber Israel vertritt, stellt eine…
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Welle des Antisemitismus

Welle des Antisemitismus

  Jüdinnen und Juden in Europa sehen sich zunehmend in ihrer Sicherheit bedroht. Laut einer Umfrage nimmt der Antisemitismus innerhalb der EU rasant zu. Auch in Deutschland empfinden Jüdinnen und Juden eine wachsende Bedrohung. Die jüdische Gemeinschaft in Europa ist, so die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, ist mit einem steigenden Antisemitismus konfrontiert. Eine Umfrage unter rund 8.000 Jüdinnen und Juden in 13 EU-Staaten () zeigt deutlich, dass Juden mehr Angst als je zuvor haben. Verbergen und Vermeidung aus Furcht Insgesamt gaben europaweit 76 Prozent der Befragten an, ihre jüdische Identität zumindest gelegentlich aus Sicherheitsgründen zu verbergen. Ungefähr ein…
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Antisemitische Verschwörungsmythen

Antisemitische Verschwörungsmythen

Antisemitische Verschwörungsmythen waren wesentlicher Bestandteil der Rassenpolitik der Nationalsozialisten, die in der Vernichtung der europäischen Juden endete. Zu den propagandistischen Kernthemen gehörten das vermeintlich judeo-bolschewistische Komplott ebenso wie die Unterstellung, „die Juden“ hätten Deutschland den Krieg erklärt. In den Medien wurden die bösartigen Stürmer-Karikaturen des Börsenjuden verbreitet. Die visuelle Indoktrination setzte sich durch Filme wie „Der ewige Jude“, in dem Ratten sich als „jüdisches Ungeziefer“ über die ganze Welt verteilen oder „Die Rothschilds“, in die als widerliche Fratzen dargestellten Mitglieder der Familie Rothschild die Finanzmärkte weltweit beherrschen. Der Name der Familie Rothschild erfüllt bis heute die Funktion, eine vermeintliche jüdische…
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Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien

Das Phänomen der Verschwörungstheorien hat einen besonderen Stellenwert im antisemitischen Kontext. Nicht alle Verschwörungsmodelle haben antisemitische Motive. Diese sind aber oftmals strukturell anschlussfähig für antisemitische Modelle. Bei der Analyse des Verschwörungsdenkens sind verschiedene Ideen und Erklärungen zu erkennen und zu berücksichtigen.Ein psychologischer Aspekt vermittelt den Glauben, dass Verschwörungstheorien sinnstiftend sind und Menschen in einer zunehmend undurchschaubaren Welt Orientierung und Halt geben können. Der Kontrollverlust in der realen Welt wird durch das Gefühl verdrängt, die individuelle Kontrolle wiederzuerlangen.Verschwörungsideen bieten alternative Erklärungsmodelle, die den gängigen Interpretationen gegenüberstehen. Diese alternativen Modelle stützt sich oft auf komplexe Denkkonzepte. Diese sind schwer zu widerlegen. Gegenbeweise…
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Legende vom Ritualmord

Legende vom Ritualmord

Die Beschuldigung des Ritualmords durch Juden besagt, dass diese aus Hass gegen Jesus und die Christen unschuldige christliche Kinder rituell ermorden. Dieser Vorwurf tauchte erstmals im Jahr 1144 in Norwich auf. Nach der Verkündung der Transsubstantiationslehre im Jahr 1215 wurde auch von Blutentnahmen gesprochen. Der Vorwurf der Ritualmordlegende verbreitete sich von England aus über ganz Europa aus. Besondere Verbreitung fand die Legende in England, Frankreich, Spanien, entlang des Rheins und Mains, am Bodensee, im Alpenraum und ab dem 16. Jahrhundert in Polen. Durch die Einflussnahme christlicher Missionare und antisemitischer Agitatoren fand die Anschuldigung auch Eingang in den Nahen Osten und…
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