Am 29. und 30. Mai 2025 verwandelte sich der Alte Jüdische Friedhof in Eberswalde in einen Ort gelebter Erinnerung. Bei einem freiwilligen Arbeitseinsatz in Kooperation mit dem Verein „Niemand wird vergessen e.V.“ legten wir, unterstützt durch freiwillige Helferinnen und Helfer, buchstäblich verborgene Geschichte frei.
Meterweise Efeu wurde entfernt, überwucherte Flächen freigeschnitten, und dabei wurden zahlreiche Grabsteine und Fragmente zutage gefördert, die teils seit Jahrzehnten im Verborgenen lagen. Insgesamt konnten bislang 131 Grabsteine dokumentiert werden. 19 davon sind derzeit noch nicht eindeutig zugeordnet – ein Auftrag für die weitere historische Recherche.
Besonders bemerkenswert ist, dass durch die Sicherung zahlreicher Fragmente bereits mehrere Grabsteine rekonstruiert werden konnten – ein wertvoller Beitrag zur Würde der Verstorbenen und zum kulturellen Gedächtnis der Stadt.
Die Aktion dient nicht nur der Pflege, sondern ist zugleich eine wichtige Vorbereitung auf die wissenschaftliche Erschließung des Friedhofs durch die Universität Potsdam. Ziel ist die Aufnahme in die zentrale Datenbank jüdischer Friedhöfe in Brandenburg – ein bedeutender Schritt zur langfristigen Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Eberswalde.